Jahresfeier mit dem Musikverein Ellhofen gefällt mit Musik und Theaterspiel ohne Drehbuch
Improvisierter Abend ein Volltreffer der guten Laune
Sie sind immer für eine Überraschung gut: Der Musikverein Ellhofen. Zu einem improvisierten Abend haben die Gastgeber eingeladen und verstehen ihr Publikum mit Musik und Theaterspiel zu begeistern.
Was ist Improvisationstheater überhaupt? „Was es damit auf sich hat, das sagt Ihnen der char-mante Herr neben mir“, begrüßt Vorstand Benjamin Krummhauer das Publikum und verweist auf seinen Musikkameraden Andreas Jung: „Kein Drehbuch, keine fertigen Texte, kein Plan.
Improvisationstheater lebt von dem Moment“, erklärt der Moderator und weiß, dass an diesem Abend viel Fantasie und Spontanität von den Akteuren auf der Bühne gefordert sein wird. Das Publikum ist miteinbezogen und kann vor Beginn des Improtheaters anhand ausgelegter Zettel auf den Tischen mit einem Spruch oder genannter Aktion das Theaterspiel mitbestimmen.
„Der Musikverein fährt nach Tschagguns“, lautet das Thema das von der Laienspielgruppe in drei Szenen gespielt wird. Dabei erhalten die Spieler die Vorgabe durch den Moderator, der mittels „Knopf im Ohr“ spontane Anweisungen der Regieassistenten (Julian Münch, Milena Kircher) an die Akteure weitergibt.
In Szene 1 wird eine Musikprobe vor dem Start zu den befreundeten Musikern nach Tschagguns gespielt, ehe es in zweiter Szene ins Gasthaus „Krone“ geht. Da hat Bernd Bollmann als Double vom Kronenwirt gleich einmal die Lacher auf seiner Seite und ein Musiker weiß es mit einem Augenzwinkern ganz genau: „Zwischen Leber und Milz passt immer ein Pils“. Zum Höhepunkt avanciert Szene 3 als man sich mit Busfahrer Uwe auf die Fahrt ins Österreichische macht. Einer Links- und Rechtskurve folgt eine spontane Vollbremsung während Regina auf Anweisung kurz mal mit den Skiern bis nach Schweden springt und Sandra nachsieht, ob sich auch alle die Ohren geputzt haben. Lobeshymnen zuhauf gibt es für Sylvia Epple, Milena Kircher, Julian Münch, Matthias Kunz und Marina Marian, die sich in Gesamtverantwortung für das Improtheater gezeigt haben. Ralf Ottenbacher an der Tontechnik: „Das war heute schon eine Herausforderung“, resümiert er das nicht alltägliche Bühnengeschehen.
In drei Musikblöcken präsentieren sich das Aktiven-Orchester, Vorstufen- und Jugendorchester. Dirigent Hans Brändle ist seit 36 Jahren Frontmann des großen Blasorchesters, das mit dem 11-Minuten-Stück „Man in the Ice“, „Oye Como Va“, einem Boogie-Express und dem Marsch „Valdres“ mit anspruchsvollen Musikwerken zu überzeugen weiß. „Sie spielen mit einer Leichtigkeit das ist schon genial“, lobt Ehrenmitglied Roland Jung den Auftritt.
„Bühne frei für den Soundhaufen“, kündigt Moderator Andreas Jung das Anfängerorchester unter der Leitung von Katharina Orsi an. Drei Musiktitel plus Zugabe gibt es auf die Ohren des Publikums das den unbeschwert-erfrischenden Auftritt mit großem Applaus belohnt.
Den verdient sich auch das Jugendorchester mit über 20 spielfreudigen Akteuren um Dirigentin Larissa Salcher (18). Afrikanisches „Siyahamba“, der Sommerhit „Sofia“ und Michael Jacksons „We are the world“ gehen richtig ins Ohr und las-sen eine kurzweilig-unterhaltsame Jahresfeier ausklingen.
Quelle: Sulmtaler Woche / 03.04.2019
Text: Roland Kress