Jahresrückblick 2020
Jahresrückblick 2020

Jahresrückblick 2020

Schon im Herbst 2019 standen einige Termine für das Jahr 2020 fest. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass es wieder zu einem dicht gefüllten Terminkalender kommen würde. Doch es kam anders als geplant.

Ein toller Faschingsumzug im strahlenden Sonnenschein, beste Laune und super Stimmung – wer hätte je gedacht, dass nur wenige Wochen später unsere von langer Hand geplante Jahresfeier ausfallen sollte. Aus bekanntem Grund erfolgten zwischen Bangen und Hoffen weitere Absagen zahlreicher Veranstaltungen und Feste. So gab es im vergangenen Jahr keine musikalischen Begegnungen in Nah und Fern; Ellhofen natürlich ausgenommen.

Doch wer jetzt denkt, der MVE hätte nichts zu berichten, der irrt.

Nachdem wir zunächst in eine Schockstarre verfallen sind, wurde allen schnell klar, dass wir mit der neuen Situation umgehen müssen.

Als Pendant zum Home-Office wurde bei uns das Home-Studio eingeführt. Nachdem wir im Internet mehr oder weniger zufällig über unsere Nominierung zur sogenannten Klopapier Challenge für Musikvereine gestolpert sind, waren wir so motiviert, dass wir uns sogleich ins Zeug legten und unsere Version beim Videoportal YouTube hochluden. Erst später bemerkten wir, dass der Musikverein Pfedelbach tatsächlich nicht uns, sondern unsere Musikkameraden in Ellhofen/Allgäu nominiert hatten. Aber wie heißt es so schön: Dabei sein ist alles und wir hatten großen Spaß. Auch unsere „Blastick“-Posaunengruppe hat einen erstaunlichen Beitrag erstellt – wirklich sehenswert.

Das Maiwecken fand etwas stiller als sonst – aber trotzdem statt. Aus mehreren Gärten und Fenstern heraus spielten zahlreiche Musiker zur gleichen Zeit „Der Mai ist gekommen“. Dieses Lied hatten wir ferner zuvor im Home-Studio eingespielt und als musikalischen Gruß zum 1. Mai auf YouTube hinterlassen.

Nach dem ersten Lockdown nahmen wir langsam den Probenbetrieb wieder auf. In Kleinstgruppen, im Freien, egal wo – immer unter Einhaltung der Abstands- und Hygienevorgaben.

Da wurde die Gemeindehalle vermessen und hin und her gerechnet, mit wie vielen Musikern wir proben durften. Seit Jahren sitzen wir bei unseren Übungsstunden immer in Blickrichtung Bühne – eine gute Idee war es, die Richtung zu ändern, so dass wir noch zusätzlichen Platz auf dem Podium ausnutzen konnten.

Auch unser Vorstufen- und Jugendorchester hielt sich streng auf die Auflagen. Die Kinder kamen teils sogar mit Strand- oder Saunatüchern, um die Stühle komplett abzudecken. 

Aus musikalischer Sicht war das Proben mit großem Abstand gar nicht mal so ohne -sind wir es doch sonst gewohnt, immer einen Sitznachbarn zu haben, an den man sich bei schwierigeren Passagen auch mal „anlehnen“ kann. Auf einmal war diese Stütze von rechts oder links ganz schön weit weg. Eine Umstellung für alle, aber nicht die schlechteste.

Bis Oktober ging es mit dem Probenbesuch aufwärts – trotz limitierter Teilnehmerzahl zeichnete sich ein konstanter Probenbesuch ab und die Abstimmung untereinander klappte reibungslos. 

Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle unseren Dirigenten Hans Brändle, Bernd Bollmann, Tobias Hack und Katharina Orsi, die eine positive Einschätzung der Umsetzbarkeit an den Tag legten. Unermüdlich haben sie versucht, auch mit minimierter Besetzung und unter erschwerten Umständen das Mögliche zu realisieren.

Viel Freude haben uns die Auftritte anlässlich der verspäteten Konfirmationsfeier und der Verabschiedung von Herrn Pfarrer Gollsch bereitet. Um auch hier die Abstände einhalten zu können, fanden beide Feiern in der Gemeindehalle statt. Wir spielten außen vor dem Seitenausgang weitläufig auf dem Parkplatz verteilt.

Unsere zwangsläufig verlängerte Sommerpause wurde auf dem Parkplatz der „Güldenen Krone“ von unserer Zoigl Blos’n-Gruppe eingeleitet. Auch wenn keine letzte Probe vor den Sommerferien stattfand – so ganz ohne Musik wollten wir uns nun doch nicht in die Sommerpause verabschieden.

Anfang September fand der Kärwe-Gottesdienst im Freien auf der „Festwiese“ in der Ortsmitte statt. Na ja – und keine Kärwe wollten wir definitiv nicht. So kam es zur „Kärwe aus der Tüte“. Hierin gab es eine Übersicht des ursprünglich geplanten Programms mit den QR-Codes der eingeladenen Gastkapellen und Bands. Es gab ein MVE-Quiz (mit Gewinnern), Ausmalbilder für die Kleinsten und einen bereits portionierten Original-Kärwe-Crêpes-Teig. Wir bedanken uns bei der Volksbank für die großzügigen Give-Aways, bei der Getränkehandlung Baier und Scholl für den beigefügten Cocktail und nicht zuletzt bei der Metzgerei Reinhart, die unsere Überraschungstüte mit einem Gutschein für eine „Festwurst“ bereichert hat.

Die Veränderungen haben auch neue Erkenntnisse und Chancen hervorgebracht. So haben die fleißigen Mitglieder unseres Ausschusses das Skypen für sich entdeckt und bereits viel Zeit in die Zukunftsplanung investiert. Das Rahmenprogramm und die Gestaltung unserer Kärwe 2021 seien schon ziemlich weit gediehen. Und auch sonst hat der MVE noch viele Ideen, die wir alle gemeinsam umsetzen möchten.

Unsere neuen Jugendleiter Antonia Jensen und Dominik Heidinger (wir berichteten) haben sich Ihren Neustart sicher auch anders vorgestellt. Nichts desto trotz haben sie es durch ihren Enthusiasmus bereits jetzt geschafft, den Teamgeist und das Gemeinschaftsgefühl unserer jüngeren Musiker aufrecht zu halten. Es ist nicht selbstverständlich, dass sich die Jugend zum Proben im Freien verabredet. Auch ohne Musik ist ein Zusammenhalt und ein gutes Miteinander spürbar. Wenn sich die MVE-Jugend zum Grillen oder anderen kleinen Anlässen trifft, dann haben wir unser gesetztes Ziel erreicht. Antonia und Dominik: „Macht weiter so!“

Unsere Herbstwanderung führten wir intern durch. Wir wollten vermeiden, dass wir zu viele wanderfreudige Personen wurden. Wir hatten Glück, der goldene Oktober zeigte sich von seiner schönsten Seite und unsere Tour über Affaltrach und zurück machte Lust auf mehr.

Seit Jahrzehnten gehört unser traditionelles Jahreskonzert zum 1. Advent einfach dazu. Kein Wunder, dass der eine oder andere von uns an diesem Sonntag ein wenig wehmütig war. Da hat man doch das dazugehörende Lampenfieber, die Erleichterung nach wochenlanger Probenarbeit und die einzigartige Atmosphäre in der Gemeindehalle im Kreise unserer Zuhörer und Freunde vermisst.

Während einer Probe im Oktober hatten wir einige Stücke aufgenommen. Diese Aufnahme stellten wir pünktlich am 1. Advent ins Netz, so dass wir alle zu Hause eine Konzertvariation für zu Hause sehen und hören konnten.

Alle hier angesprochenen Videos finden Sie auf YouTube „Musikverein Ellhofen“. Schauen Sie, was sich einige Musiker so haben einfallen lassen. Mit dem “Konzertabend 2020“ können Sie sich darüber hinaus ein Bild der Probensituation machen. Ferner finden Sie auch ein besonderes „Schmankerl“: die ARD-Liveübertragung aus der WG Grantschen aus dem Jahre 1993. Übrigens sehr schön auch das Lied „Ellhofen“ von Dennis Durant mit unserer Begleitung.

Dankeschön an Thomas Brändle, der unsere Aufnahmen bearbeitet und hochgeladen hat.

Wie wohl jeder in dieser außergewöhnlichen Zeit, machen wir uns über die Zukunft Gedanken. Was unseren Verein, unsere gemeinsame Freude am Musizieren und die gute Kameradschaft anbelangt, sind wir fest davon überzeugt, dass der Musikverein die Beschränkungen ohne größere Blessuren überwinden kann. Die jahrelange hervorragende Vereinsarbeit trägt Früchte; der Zusammenhalt, der Teamgeist und die Motivation sind ungebrochen.

Wir werden hoffentlich bald wieder gemeinsam und unbeschwert musizieren können – und wenn es dann vielleicht nicht unbedingt gleich unter die Rubrik musikalisch wertvoll fällt: Hauptsache wir sind beieinander und haben Freude an handgemachter Musik. Wir freuen uns auf Sie.

Bleiben Sie uns gewogen und vor allem gesund und zuversichtlich

Mit musikalischen Grüßen – Ihr Musikverein Ellhofen